Weissstorch Breisgau e.V. freut sich über jede Spendez.B. für den Erhalt / Pflege der NesterIBAN DE69 6806 1505 0050 5847 12www.weissstorch-breisgau.de
•Er zählt zur Ordnung der Schreitvögel und zur Familie der Störche•Stehend ist er zwischen 0,80 m und 1,50 m groß•Seine Flügelspannweite beträgt bis zu 2,20 m•Das Körpergewicht beträgt bis zu 4,5 kg•Die Schnabellänge variiert zwischen 14 cm und 19 cm•Schnabel und Beine sind beim ausgewachsenen Storch rot -beim Jungstorch dunkel gefärbt.•Die Geschlechter unterscheiden sich nur gering bei Größe und Gewicht•Das Gefieder ist kontrastreich schwarz-weiß, nur die Schwingen sind schwarz•Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei ungefähr 20 - 25 Jahren•Im Flug ist er besonders gut am ausgestreckten Hals, den ausgebreiteten Flügeln und den nach hinten ausgestreckten Beinen zu erkennen.•Als Segelflieger können sie bis zu 500 km täglich mit einem Durchschnittstempo von ca. 50 km/h schaffen.•Sie können durchaus Spitzengeschwindigkeiten von 100 km/h erreichen.•Die maximale Flughöhe der Störche liegt bei ca. 4.500 Metern
Zur Paarung (lat. Kopulation) wird der Schwanz zur Seite genommen und dann schräg gestellt, damit die Kloake für den Paarungsakt frei liegt.
Kloake unter dem Schwanz des Storches
Die Kloake (lat. Abzugskanal) ist ein gemeinsamer Körperausgang für den Darm, die Blase und bei der Störchin auch zum Eierlegen.Die Ausscheidung des Storches besteht zum einen aus Kot, der ist etwas dunkler gefärbt, und dem fast reinweißen Urin, der zum größten Teil nur Harnsäure enthält.
Bei Storch und Störchin liegt die Kloake jeweils an der gleichen Stelle. Somit muß der Storchenmann auf die Störchin klettern, damit beide Kloaken genau aufeinander passen. Nur wenn das der Fall ist, kann die Paarung erfolgreich sein.
Störche zeichnen sich im Tierreich durch Langlebigkeit und eine geringe Fortpflanzungsrate aus. Die Geschlechtsreife erreichen sie erst relativ spät im Alter von 2 bis 3 Jahren, jedoch schneller als die Brutreife (körperliche Fortpflanzungsfähigkeit).So ist eine erfolgreiche Brut mit befruchteten Eiern meist erst ab einem Alter von 4 Jahren möglich. Es mehren sich jedoch die Beobachtungen, daß auch bereits 2-jährige Störche schon mit Erfolg brüten. Die Paarungszeit der Störche ist von Anfang März bis Mitte Mai und erfolgt ausschließlich auf dem Nest. Im Normalfall gibt es nur ein Gelege pro Jahr. So entsteht das Ei:Im Eierstock der Störchin (sie hat nur einen, den linken) entstehen mehrere große, dotterhaltige Eizellen.Nach dem Eisprung wandert dann eine Eizelle den Eileiter entlang. Dabei wird sie im oberen Bereich des Eileiters von den Spermien des Storchenmannes befruchtet. Diese sammeln sich in einer Ausbuchtung des oberen Eileiters und können mehrere Tage überleben.Wenn es zur erfolgreichen Paarung(Kopulation) kommt, ist die Eizelle also bereits im Körper angelegt.Nach der Befruchtung wandert die Eizelle weiter, es lagern sich Eiklar und darüber die Schalenhäute an den Dotter an. Danach wird im Eileiter von der Schalendrüse die kalkhaltige Eischale gebildet. Sobald diese ausreichend fest geworden ist, kann die Störchin das Ei legen. Dann beginnt eine neue Eizelle ihre Wanderschaft. Die Entwicklung des Eis von der Befruchtung bis zur Eiablage dauert bei der Störchin in der Regel nur zwei Tage. Das erklärt also, warum die Eier im Rhythmus von ca. 2 Tagen gelegt werden.Ein Storchenei ist matt weiß und fühlt sich körnig und rau an.Es ist recht dickschalig, für die Größe des Vogels aber relativ klein und wiegt im Durchschnitt nur 110 Gramm. Das Ei ist ca. 6 - 7 cm lang mit einem Durchmesser von ca 4,5 - 5 cm. Da Storchenküken Nesthocker sind und für ca. zwei Monate von den Eltern gefüttert werden, brauchen die Eier vorab nicht soviel Dottermasse.
Verschiedene Umwelteinflüsse bestimmen den Beginn des Fortpflanzungsprozesses bei den Störchen.Zu diesen zählen:•Klima•Tageslichtlänge•TemperaturLängere Lichtphasen und Tageslängen können von den Nervenrezeptoren der Vögel wahrgenommen werden. Auf diese Schlüsselreize hin werden vermehrt Hormone gebildet und ins Blut abgegeben. Dadurch wiederum wird die Bildung und Ausschüttung wichtiger Sexualhormone, auch in den Geschlechtsorganen, angeregt. Diese steuern dann den Stoffwechsel, die Fortpflanzungsaktivität sowie das Verhalten.Man kann also sagen, durch die richtigen äußeren Bedingungen starten dann die inneren Prozesse, die meist im März/April zur Eiablage führen. Es beginnt die Paarungszeit. Der Storchenmann fängt an, mehrfach am Tag zu kopulieren. Durchschnittlich sind 8 Paarungen und mehr am Tag notwendig, um den Eisprung anzuregen. Die Störchin fängt in dieser Zeit an, Follikel (bläschenförmiger Hohlraum, in dem die Eizelle heranreift) zu bilden. Das erste ist das sogenannte Primärfollikel und wird als erstes sprungreif werden. Weitere, kleinere Follikel werden gleichtzeitig vorbereitet. Bis zur Eiablage können jedoch Tage, manchmal aber auch Wochen, mit vielen täglichen Paarungen vergehen.Wann es nun genau zum Eisprung und 2 Tage später zur Eiablage kommt, entscheidet der Organismus der Störchin allein nach den äußeren Umwelteinflüssen und ihrer eigenen biologischen Uhr. Die besondere Anatomie von Vögeln erfordert, daß die Störchin nicht lange mit der Eibildung „schwanger“ geht. Das Ei im Eileiter verändert das Atemvolumen und damit die Kondition sowie die Flugfähigkeiten und Mobilität der Störchin. Wichtig z.B. bei der Reaktion auf Feinde …Deshalb werden nicht alle Eier auf einmal gelegt, sondern im Abstand von ca. 2 Tagen.Die Umstellung der Hormone führt auch vor und während der Brutzeit zu Verhaltensveränderungen. So sind oft auch schwere „Nestkämpfe“, die sogenannten Beschädigungskämpfe zu beobachten. Sie sind dem Territorialverhalten zuzuordnen, also der Verteidigung des eigenen Brutplatzes und Geleges während der Brutsaison. Dabei wird der Schnabel wie ein Dolch eingesetzt und kann beim Geschädigten zu tödlichen Verletzungen führen.
•Luftfeuchtigkeit•Futterangebot•Nistmöglichkeiten
Der richtige Brutvorgang startet erst -nicht immer-, nachdem das zweite Ei gelegt worden ist.Bis dahin wird das erste Ei nur gewärmt, nicht bebrütet. Das Gelege besteht in der Regel aus 3 - 5 Eiern, selten mehr. Das Alter der Störchin bestimmt die Menge, je älter - je mehr Eier.Die Eier werden in den folgenden 30 - 32 Tagen von beiden Elternteilen, die sich alle 2 - 3 Stunden abwechseln, durchgehend gewärmt und somit bebrütet.Zwischendurch werden die Eier von den Eltern ca. alle 30 Minuten vorsichtig mit dem Schnabel gedreht, um eine gleichmäßige Wärme oder auch Kühlung zu gewährleisten, auch wird so die Sauerstoffzufuhr im Ei erhöht. Desweiteren wird dadurch das Ankleben des Embryos an der Eihülle verhindert. Mit dem Auflegen ihrer Füße überprüfen die Altstörche auch regelmäßig die Temperatur der Eier.In dieser Zeit wird viel weiches Polstermaterial von den Altstörchen mitgebracht. Nicht nur damit die Eier warm und weich liegen, sondern auch um zugige Stellen um den brütenden Storch herum abzudichten und so einen Wärmeverlust zu verhindern.Durch die Zeitverzögerung beim Brutbeginn der jeweils im Abstand von zwei Tagen gelegten Eier können die Störche den Schlupfzeitpunkt aller Küken enger koordinieren und Größenunterschiede werden so besser ausgeglichen. Es entstehen größere Überlebenschancen für alle Küken und sie werden auch fast gemeinsam flügge.Somit schlüpfen aus den erstgelegten Eiern nach ca. 30 - 32 Tagen (ab dem 2. Ei gerechnet) meist 2 oder 3 Küken kurz hintereinander, die aus später gelegten Eiern mit einem Abstand von zwei Tagen. Damit haben Nesthäkchen jedoch futtertechnisch eine schwierigere Ausgangslage gegenüber den älteren und größeren Geschwistern, die alles wegfressen, da sie körperlich schon kräftiger und agiler sind. Lange bevor die Küken schlüpfen, besteht schon ein Lautkontakt mit den Elterntieren. Die Küken verfügen über einen Eizahn an der Spitze des Oberschnabels, mit dem sie die Eischale durchbrechen um sich dann aus dem Ei herauszudrehen. Schwerstarbeit, die mehrere Stunden dauern kann.Kurz vor dem Schlupf ziehen die Küken den Dottersack über den Nabel ein und brauchen die ersten 24 Stunden keine weitere Nahrung aufnehmen. Die feuchten Dunenfedern (Flaumfedern) der Küken trocknen nach dem Schlupf erst durch das wärmende Gefieder der Eltern.
Grundsätzlich ist der Storch auf tierische Nahrung angewiesen.Als Nahrungsopportunist ist er jedoch nicht auf bestimmte Beutetiere spezialisiert. Um Futter für sich selbst und die Küken zu finden, brauchen Störche im Umkreis von ca. 2 km um das Nest herum Feuchtgebiete, extensiv bewirtschaftetes Dauergrünland, Überschwemmungsflächen und Brachen.Erkenntnisse aus dem Beobachten der Brutsaison 2023 in Kirchzarten:Hier bekamen die Küken in den ersten Wochen ausschließlich kleine Futterhappen, wie z.B. Insekten, Larven, Regenwürmer, Raupen, kleine Schnecken und Heuschrecken.Wenn ein Elternteil in den ersten Wochen auf Nahrungssuche war, blieb das andere Elternteil immer bei den Küken im Nest. Wir zählten pro Tag im Durchschnitt bis zu 8 Fütterungen, die das jeweilige Elternteil hervorwürgt, meist in die Mitte der liegenden Küken. Wie wir beobachten konnten, wird keine noch lebende Nahrung verfüttert.Siehe auch Statistik für 2024 zur Anzahl der Fütterungen.In diesem Jahr wurde wesentlich öfter gefüttert, teilweise 17 - 20 mal am Tag. In der Nestlingszeit war das Wetter im Gegensatz zu 2023 viel regnerischer und Beutetiere daher zahlreicher und einfacher zu finden.Ab der ca. 6. Lebenswoche sind auch manchmal beide Elternteile zeitglich auf Nahrungssuche und es gibt größere Beutetiere zu fressen. Hierzu zählen Mäuse, Ratten, Frösche und Maulwürfe.Regional gehören auch Eidechsen, kleine Schlangen sowie Fische dazu.Futtermengen vom Küken bis zum Jungstorch:Nach dem Schlupf beträgt die tägliche Futtermenge pro Küken wenige Gramm und steigert sich bis zum Flüggewerden auf ca. 1.250 Gramm. Futtermenge des Altstorchs:Der erwachsene Storch kommt mit einer bescheidenen Futtermenge von ungefähr 500 - 700 Gramm pro Tag aus, die auch aus Aas bestehen kann.
Wir konnten 2023 beobachten, daß jeweils ein Elternteil bis zur ca. 4. Lebenswoche zum Schutz der Küken immer auf dem Nest war.Ab der 4. Woche ließen die Eltern die Jungtiere mal für kurze Zeit alleine im Nest. Wir gehen davon aus, daß sie sich immer in Sichtweite des Nestes aufgehalten haben. Denn in dieser Zeit flogen immer mal wieder Fremdstörche in die Nähe des Nests und die Eltern waren sofort wieder am Nest präsent.Die natürlichen Feinde von ungeschützt im Nest liegenden Küken sind nichtbrütende Fremdstörche, Greifvögel wie der Milan, Habicht, Uhu sowie regional der See- und Steinadler und auch der Marder.Die von Nesträubern erbeuteten Küken /Jungstörche werden auch manchmal wieder fallengelassen. Wenn diese Glück haben, können sie in einer Auffangstation gesund gepflegt und wieder ausgewildert werden.Auch das Wetter in der Nestlingszeit spielt eine große Rolle. Zuviel Regen und auch Kälte haben in Kirchzarten im Jahr 2019 zum Tod aller Küken geführt.In den ersten drei Lebenswochen können die Küken ihre Körpertemperatur von ca. 39,5° Grad noch nicht selbst aufrechterhalten. Bei Regen wird das Dunengefieder durchnässt und sie unterkühlen. Erst ab der 5. Lebenswoche wachsen die schützenden Deckfedern, die Regen abperlen lassen.Ist das Gefieder der Elterntiere durch tagelangen Regen durchnässt, können sie die Küken auch nicht mehr wärmen.Eine weitere Gefahr ist der Schimmelpilz „Aspergillus“, der nach einem Kälte- oder Nasswettereinbruch auftreten kann. Er befällt die Atemwege der Nestlinge und führt zu einer tödlichen Lungenentzündung.Genauso kann große Hitze über längere Zeit verbunden mit schlechter Erreichbarkeit von Beutetieren zu Problemen führen. Wir konnten beobachten, daß während großer Trockenheit und Hitze den Jungstörchen auch Wasser im Kehlsack mitgebracht wurde.Der größte Feind der Jungstörche: Zivilisationsmüll !Auch hier haben unsere Beobachtungen 2023 das Dilemma sichtbar gemacht.Die Elternstörche bringen in den ersten Wochen immer wieder Gras und Heu zum Nest. Es dient als weiche Unterlage aber auch als Wärmespeicher für die Küken.Nicht nur einmal enthielt das gesammelte Gras auch Fremdkörper.Vor allem ein kleiner Gummischlauch, den selbst die Jungstörche für eine Schlange hielten, wurde verschlungen. Das kann zu einer Verstopfung führen, so daß die Jungstörche daran sterben.Auch eine so mitgesammelte OP-Maske, achtlos in der Botanik entsorgt, wurde zum Verhängnis. Ein Jungstorch mußte durch den Einsatz eines Retters von der Maske, die um seinen Hals hing, befreit werden.
Um das Nest verlassen zu können, müssen die Jungstörche ihre gesamte Muskulatur immer wieder stärken und üben. Wir konnten beobachten, daß 2023 mit ungefähr 6 Wochen die ersten Flugübungen stattfanden. Vor dem ersten Flug stehen hierbei unzählige Luftsprünge, teils 4 Meter und mehr in Richtung Himmel auf dem Programm. Besonders das Landen, auch bei widrigen Windverhältnissen, bedarf großer Konzentration und Übung. Ein Fehltritt und der Absturz aus dem Nest hätte fatale Folgen.Wirklich flugfähigist der Jungstorch erst dann, wenn die Federn der großen Flügelschwingen an der Basis keine Hülsen mehr haben. Diese sehen aus wie Strohhalme. Wann dies der Fall ist, ist individuell vom jeweiligen Jungstorch abhängig. Der Jungstorch könnte grundsätzlich, noch nicht voll flugfähig, damit vom Nest herunter segeln, er käme aber nicht mehr hoch zum Nest. Er wird am Boden nicht mehr von den Elterntieren gefüttert. Entweder er schafft es dann, sich selbst zu versorgen oder er verhungert.
Ab der 9. Lebenswoche haben die Jungstörche in Kirchzarten ihre ersten längeren Ausflüge ins Dreisamtal gestartet. Michel, der als erster 2023 zu seinem Jungfernflug aufbrach, hatte zu diesem Zeitpunkt seine 9. Lebenswoche vollendet und war 64 Tage alt.Sie müssen nicht von den Eltern lernen, wie Nahrung zu erbeuten ist. Das ist genetische Veranlagung. Aber sie lernen von den Eltern die besten Futterstellen kennen. Alle Jungstörche kehrten spätestens in den Abendstunden wieder ins Nest zurück und übernachteten auch dort.In der Zeit des Flüggewerdens wurden die Futterrationen im Nest von den Eltern immer mehr reduziert. Ein Anreiz, dass die Jungstörche bei deren Ausflügen selber für ihre Nahrungsaufnahme sorgen. Die Elterntiere fingen an, sich wieder mehr auf sich selbst zu konzentrieren, blieben aber während der Nacht bei ihrem Nachwuchs auf dem Nest.
Die erste Zeit nach ihren größeren Ausflügen kehren die Jungstörche zum Übernachten weiterhin ins Nest zurück. Massive Futterbettelversuche werden von den Eltern jedoch immer mehr ignoriert. Entweder sie reagieren nicht darauf oder verlassen, auch sichtlich genervt, das Nest.Wir konnten 2023 auch beobachten, daß nach der Zeit der Entwöhnung die Eltern ein Landen der Jungstörche im Nest nicht mehr zuließen. Der Nachwuchs wurde aktiv von den Eltern vertrieben.Bei einem der Jungtiere dauerte diese Erkenntnis etwas länger, bis auch er verstand, daß „Hotel Mama“ nun geschlossen ist und ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat.Wenn die Jungstörche ca. 1 Woche lang nicht mehr ins Nest kommen oder vertrieben werden, erlischt die Eltern-Kind Beziehung. Es gibt keine gesicherten, wissenschaftlich belegten Erkenntnisse darüber, ob Storchenkinder nach dieser Zeit ihre Eltern wiedererkennen oder umgekehrt.
Thomas Mai, unser Außenreporter vor Ort, konnte uns berichten, daß sich viele Jungstörche, im Zeitraum der Entwöhnung von Nest und Eltern,auf den Wiesen und an den Bächen des Dreisamtals versammelten.Sie gehen dort gemeinsam auf Futtersuche, verbringen die Zeit miteinander und suchen sich Schlafplätze für die Nacht.Die Jungstörche sind relativ einfach von den Altstörchen zu unterscheiden.Die Beine und der Schnabel sind noch dunkel, also schwärzlich gefärbt.Abhängig von Wetter, Jahreszeit und Futterangebot, werden diese Versammlungen immer größer. Jungstörche aus anderen Regionen kommen hinzu. Eines Tages ist es soweit, die Jungstörche starten zu ihrer ersten großen Reise in wärmere Länder, um dort zu überwintern.Die Elternstörche, so konnten wir 2023 beobachten, scheinen nun die Zeit zu Zweit zu genießen. Sie kehren jeden Abend in ihr Nest zurück. Dort wird ausgiebig Gefiederpflege, auch gegenseitig, betrieben. Auch zeigen sie Paarungsverhalten und große gegenseitige Zuneigung.Wetter und Futterangebot bestimmen auch bei ihnen, wann die Zeit zur Abreise in wärmere Gefilde gekommen ist.
Seit der ersten Beringung eines Storches im Jahre 1902 gehört die Beringung der Jungstörche immer noch zur Standardmethode der ornithologischen Forschung. Sie bringt Erkenntnisse über das Zugverhalten, Standorttreue, Lebenserwartung und Todesursachen. Auch gibt sie Auskunft darüber, wo sich Jungstörche wieder ansiedeln.Die Beringung muss bis spätestens zur 6. Lebenswoche erfolgen. Bis dahin fallen sie noch in die Akinese. Danach würden sie versuchen zu flüchten.Beringungen sind nur bei erreichbaren Storchennestern möglich.Die Jungstörche in Kirchzarten werden mit ELSA-Ringen der Vogelwarte Radolfzell ausgestattet. Ein schwarzer Kunststoff-Ring mit weißem Zahlen- und Zifferncode. Es gibt in Deutschland drei Beringungszentralen mit ihrem jeweiligen dreistellingen Zifferncode auf jedem Ring :DERVogelwarte RadolfzellDEWVogelwarte HelgolandDEHVogelwarte Hiddenseean diesen Code schließt sich eine weitere 5-stellige Zahlen-/Ziffern-kombination an. Radolfzell und Helgoland beringen in geraden Jahren das rechte Bein, in ungeraden Jahren wird links beringt. Hiddensee verwendet zusätzlich einen zweiten Farbring. Solltet Ihr mal den Ring eines Storches ablesen können, meldet ihn bitte an die zuständige Vogelwarte. Ist der Beringer vor Ort am Storchennest, kann er mit geschultem Blick sofort Unstimmigkeiten im Nest feststellen:•liegt im Nest Unrat, der zur Gefahr werden könnte •wie ist der Zustand der Jungtiere und des gesamten Nests•haben die Jungstörche Fremdkörper an den Beinen oder im Gefieder •Zustand des Schnabels, festsitzender Dreck könnte zu einer Schnabelfehlstellung führen und die Nahrungsaufnahme somit unmöglich werden.
Der Zug der Störche:er ist im wesentlichen eine jahrtausend Jahre alte Anpassung an die früher üblich kalten Winter in Europa. Es war jedoch weniger die Kälte, sondern die Nahrungsknappheit in dieser Zeit, die Störche in wärmere Regionen ausweichen ließ.Dafür nehmen sie teilweise Flugstrecken von tausenden Kilometern in Kauf. Dabei legen sie Strecken von 150 - 300 km im Durchschnitt pro Tagzurück.In den Wintermonaten werden die Störche in ihren heimischen Brutgebieten dann nicht mehr gesehen.Im August eines jeden Jahres werden die Störche somit von der wohl auch genetisch veranlagten „Zugunruhe“ erfasst.
Es sind die Jungstörche, die zuerst in großen Verbänden auf den Zug
gehen. Einige Wochen später folgen die Elternstörche.
Erst 1902, durch die erste Beringung eines Storches, wurde Afrika schließlich als Winterquartier von Störchen sicher identifiziert.Durch weitere Beringungen von Jungstörchen in den letzten Jahrzehnten sind mittlerweile auch andere Länder zur Überwinterung bekannt geworden.Zu den Erbfaktoren des Zugverhaltens werden auch persönliche Erkenntnisse, wie z.B. Plätze mit gutem Nahrungsangebot und das Ausprobieren anderer Zugrouten, in das Zugverhalten der Störche mit einfließen. Dazu gibt es neueste Erkentnisse aus Radolfzell mehr lesen…Diese Erfahrungen führen in den letzten Jahren sogar dazu, daß manche Störche nicht mehr den weiten und auch zum Teil gefährlichen Weg nach Afrika wählen, sondern auch Länder in Europa zum Überwintern aufsuchen.Hier ist besonders die iberische Halbinsel zu nennen, deren offene Müllkippen ein großes Futterangebot bieten… Der Klimawandel hat sicherlich ebenso dazu beigetragen, daß manche unserer heimischen Störche selbst Deutschland nicht mehr unbedingt verlassen, oder in angrenzenden Ländern die Winterzeit verbringen.
1994 wurde in Deutschland die erste Störchin mit einem Sender ausgestattet.Ein kleiner, 90 Gramm schwerer Rucksack auf ihrem Rücken. 12 Jahre lang konnte die Vogelwarte Radolfzell somit Daten aus dem Zugverhalten der Störchin auswerten. Geschichte lesen …Die Sender wurden weiterentwickelt, sind leichter geworden, mit Solar ausgestattet und können vielfältigere Daten liefern. Wir wissen jetzt auch mehr über die Gefahren, die den Störchen auf ihrer Reise zum Verhängnis werden können. So wurden z.B. schon länderübergreifend viele Strommasten gesichert, durch Abdeckungen an den Isolatoren und Ummantelungen der abgehenden Leitungen. Die bis heute stattfindende Besenderung vieler Jungstörche hat die verschiedenen Flugrouten und Aufenthaltsorte der Störche immer transparenter gemacht. Siehe auch Animal Tracker … der Max-Planck-Gesellschaft.Welche Flugroute von welchem Storch gewählt wird, ist auch vom regionalen Brutgebiet in Deutschland abhängig.
Störche sind exzellente Segelflieger dank ihrer langen und breiten Flügel mit einer Spannweite von fast 2 Metern. Für den Segelflug benötigen sie thermische Aufwinde, die sich nur während des Tages durch Sonnenein-strahlung auf den Landflächen aber nicht auf dem Wasser bilden.Aus diesem Grund müssen ihre Strecken über das offene Meer so kurz wie möglich sein, das Mittelmeer wird dabei östlich oder westlich umflogen.Weißstörche ziehen nur tagsüber, abends landen sie wegen der fehlenden Thermik und suchen nach Nahrung. Bei Nachtflügen müssen sie, anstatt zu segeln, in den anstregenden Ruderflug übergehen.Die Nächte verbringen sie in seichten Gewässern oder auf Bäumen.Im Gegensatz zu anderen Zugvögeln fressen sie sich keine Fettreserven an und sind somit auf geeignete Rastplätze mit ausreichendem Nahrungsangebot angewiesen.
Die Nasenlöcher beim Storch sind als längliche Schlitze jeweils rechts und links am Ansatz des oberen Schnabels zu erkennen. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts haben im Jahr 2021 die Ergebnisse einer Studie über den Geruchssinn der Störche veröffentlicht. Ist man bis dato davon ausgegangen, daß sie sich ausschließlich auf ihre Augen bei der Futtersuche verlassen, wurde diese Annahme durch eine Feldstudie widerlegt. Feldstudie:Es wurden Störche beobachtet, die sich in 600 m Entfernung auf einem Nest, ohne Sichtkontakt zu einer bestimmten Wiese, aufhielten. Diese Wiese wurde gemäht und die Störche flogen direkt dorthin. Warum? Sie haben den typischen Geruch einer frisch gemähten Wiese über den Gegenwind aufgenommen. Daraufhin wurde eine andere, bereits abgemähte Wiese, mit frisch geschnittenem Gras belegt und wieder waren die Störche sofort zur Stelle. Der Geruch frisch abgemähtem Grases besteht aus nur drei Duftmolekülen und dieser konnte synthetisch hergestellt werden.So startete ein dritter Versuch zur Verifizierung der gewonnenen Daten: Eine bereits vor längerer Zeit gemähte Wiese wurde mit dem synthetischen Duftstoff eingesprüht und wieder reagierten die Störche sofort. Bei dieser Studie wurden sogar Störche entdeckt, die aus ca. 25 km Entfernung den Geruch wahrgenommen hatten und zur Futtersuche erschienen.Beweis: steht der Wind günstig (Gegenwind, der ins Gesicht bläst) können Störche über weite Strecken den Geruch der Blattduftstoffe einer gemähten Wiese wahrnehmen und so zu einer Futterquelle finden.Was wir ( noch ) nicht wissen…Setzen die Störche ihre gute Nase auch für andere Sachen ein,z.B. bei der Partnerwahl, beim gegenseitigen Erkennen von Eltern- und Jungstörchen ? Riechen sie auch ihre Beutetiere ?Bleiben wir weiter neugierig …
Der Seh-Sinn von Vögeln ist im Allgemeinen sehr gut bis über-durchschnittlich gut ausgeprägt.Vögel registrieren ihre Beute / Futterquellen vor allem mit ihren Augen.Störche haben seitlich am Kopf liegende, große und abgeflachte Augen,diese bieten ihnen somit ein weiträumiges Gesamt-Sehfeld. Sie haben quasi einen fast Rundum-Blick der hilft, Feinde oder auch Artgenossen schneller zu lokalisieren.Der Nachteil der weit auseinander stehenden Augen ist ein nur kleiner Winkel, der von beiden Augen gemeinsam gesehen wird. Beim Menschen beträgt dieser ca. 120° Grad, beim Weißstorch nur ca. 20° Grad.Dieser Winkel bestimmt die Tiefenwahrnehmung und dient zur Einschätzung, wie weit ein Objekt entfernt ist. Vögel mit seitlich sitzenden Augen müssen also gut fokussieren, um die Entfernung zur Beute abzuschätzen.Das paßt zur Jagdstrategie des Storches. Bewegungslos oder langsam schreitend wartet er auf seine Beute.Dabei bleiben ihm winzige Raupen oder die davon huschende Maus aber nicht verborgen.Störche wurden vereinzelt im Nachtflug beobachtet. Es heißt, sie sehen in der Dunkelheit vergleichbar gut oder schlecht wie wir Menschen.Nickhaut:das dritte Augenlid, die hauchdünne und durchsichtige Nickhaut. Sie ist am inneren Augenwinkel befestigt. Mit schnellen Bewegungen reinigt und schützt sie die Augen vor dem Austrocknen. Ist die Nickhaut gerade über das Auge geschoben, wirkt dieses etwas milchig. Farben-Sehen: Das Sehen von Farben ist bei Vögeln stärker differenziert als bei Säugetíeren.Sie können in der Regel 6 Farben des Lichtspektrums wahrnehmen. Dem Storch fehlt wahrscheinlich der Rezeptor für UV-Licht.Säugetiere sehen insgesamt 3 Farben des Lichtspektrums.Je nach Vogelart und Lebensraum haben die Augen auch zahlreiche spezielle Anpassungen erfahren.•Die Größe der Vogelaugen korreliert eher mit der Gehirnmasse als mit der Körpergröße der jeweiligen Vogelart.•Meisen und Amseln können UV-Licht sehen und haben somit ein bunteres und kontrastreicheres Sehen. •Geier und Falken, die Beute in großen Distanzen ausfindig machen müssen, benutzen ein „eingebautes Fernglas“ im Auge, das Objekte vergrößert darstellt.Weiterführende Untersuchungen bleiben abzuwarten.
Unsichtbare Lauscher …Die Ohren der Vögel sind innenliegend. Verborgen unter dem Schutz der Federn.Im Innenohr verbirgt sich ein Gleichgewichtsorgan, mit dem der Vogel seine Flugbewegungen steuert.Eine äußere Ohrmuschel würde die Aerodynamik verändern und die Vögel beim Flug stören. Vögel sind jedoch darauf angewiesen, gut zu hören. Viele Vogelarten suchen ihren Partner auch nach dessen Gesangsfähigkeiten aus, also müssen sie diese auch wahrnehmen können.Das Innenohr eines Vogels ähnelt im Aufbau dem eines Säugetiers.Die außen angelegten Ohrmuscheln sind beim Säugetier für die Ortung der Geräuschquellen zuständig. Sie schlucken, reflektieren oder beugen die Schallwellen, je nachdem, aus welcher Richtung sie zum Ohr gelangen.Ohne äußere Ohrmuscheln ausgestattet, muss es für Vögel eine andere Möglichkeit geben herauszufinden, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.Ein Forschungsteam der technischen Universität München -Lehrstuhl für Zoologie- veröffentlichte im Jahr 2014 dazu eine Studie.Sie fanden heraus, daß bei Vögeln der ganze Kopf die Arbeit der beiden äußeren Ohrmuscheln übernimmt.Die leicht oval geformte Kopfform kann, wie die Ohrmuscheln, die Schallwellen schlucken, zurückwerfen oder ablenken. Ob ein Geräusch von unten oder oben kommt, errechnet das Gehirn aus den unterschiedlichen Lautstärken an beiden Ohren. Somit können Vögel genau erkennen, wo sich eine seitliche Schallquelle befindet. Vögel haben also eine Art „vertikales“ Hören entwickelt. So können sie seitliche Geräusche aus verschiedenen Höhen genau zuordnen. Diese Fähigkeit im Zusammenspiel mit dem Rundumblick durch seitlich angeordnete Augen verbessert die Orientierung in der Umwelt enorm und hilft dem Storch auch, nicht als Beutetier zu enden.
Unsere Beobachtungen im Jahr 2023:Es passierte meistens in der Nacht, in den frühen Morgenstunden zwischen 03:00 Uhr und 05:00 Uhr.Die Alt- und Jungstörche lagen in ihrem Nest und schliefen.Plötzlich stand einer auf und fing an zu würgen. Heraus kam ein meist ovaler Klumpen von mittel- bis dunkelbrauner Farbe und fester Konsistenz.Danach legte sich der Storch wieder hin und schlief weiter.So ging es meist reihum, bis jeder der Störche einen solchen Klumpen hervorgewürgt hatte. Am frühen Abend wurden diese dann oft von allen nochmals auf mögliche Futterreste untersucht. Dazu wurden sie mit dem Schnabel durchgeschüttelt bis sie aufbrachen und vielleicht noch Fressbares zum Vorschein kam. Ansonsten wurden sie auch über den Nestrand entsorgt.Diese Klumpen nennt man Gewölle, oder auch Speiballen.Sie sind meist so groß wie der Durchmesser der Speiseröhre, damit sie ungehindert vom Magen bis in den Schnabel durchrutschen können.Die Speiballen bestehen aus Nahrungsresten der letzten Mahlzeiten.Sie enthalten unverdauliche Reste von den Beutetieren, wie z.B. chitinhaltige Flügel von Käfern oder knöcherne Anteile und Haarbüschel von Nagetieren.Dieser Vorgang wird sich lebenslang und täglich wiederholen.Beobachtung 2024:Die jeweils ersten Speiballen der Küken wurden im Alter von 7, 11 und 13 Tagen meist in den frühen Morgenstunden ausgespuckt.Feldstudie:Eine Studentin der Karlsruher Universität hat 2020 die Ergebnisse ihrer Untersuchung von 170 Gewöllen aus verschiedenen Storchennestern in ihrem Landkreis veröffentlicht. Sie wollte herausfinden, was die Störche an unverdaulichen Dingen gefressen hatten.In das Beuteschema eines Storches gehört z.B. auch der Regenwurm. Blitzschnell wird dieser mit dem Schnabel gepackt und sofort abgeschluckt. Der Storch prüft nicht, ob es eventuell ein Gummiband war.Vielleicht fliegt er nun zu seinem Nachwuchs, würgt es wieder hervor und füttert damit seine Küken.Die Studentin fand in jedem dritten Gewölle Anteile solch unverdaulicher Materialien. Gummibänder, Schnüre und viele kleine Hartplastikteile. Diese können auch Verletzungen beim Hervorwürgen verursachen.Schafft der Storch es nicht, das Plastik oder anderen Unrat wieder loszuwerden, wird er sich damit den Magen verstopfen. Ein ständiges Sättigungsgefühl führt dann dazu, daß der Storch nicht mehr frisst. Er verhungert bei vollem Magen.
Man könnte es meinen, da viele langjährige Storchenpaare jedes Jahr auf ihr Nest zurückfinden. Dies ist jedoch nur dann eindeutig zu sagen, wenn die Störche beringt sind und die Ringe abgelesen werden können. Oder sie haben eindeutige Körpermerkmale, die ein Verwechseln unmöglich machen.Langjährige, wissenschaftliche Beobachtungen besagen:Störche sind eher Nesttreu als ihrem Partner treu.Man könnte hier also von der sogenannten „Ortstreue“ sprechen. Vorwiegend findet sich das Brutpaar des Vorjahres auch im aktuellen Jahr wieder im Nest zusammen. Meist ist der Storchenmann eher von seiner Reise wieder zurück auf dem Nest, mit 1 - 2 Wochen Abstand folgt dann das letztjährige Weibchen. Findet in der Wartezeit eine fremde Storchenfrau den Weg zum Nest und ist der Storchenmann dieser wohlgesonnen, könnte es beim Eintreffen der letzt-jährigen Partnerin zu folgenschweren Kämpfen kommen. Während der Brutsaison sind sich die Storchenpaare in aller Regel treu.
Störche können in drei verschiedenen Positionen schlafen.Liegend, auf zwei Beinen stehend oder auch auf einem Bein stehend.Letzteres ist ein wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärtes Phänomen.Es existiert hierzu folgender Erklärungsansatz:Er besagt, daß Störche die einbeinige Ruheposition nutzen, da das sogenannte „Intertarsalgelenk“ das Stehen ohne Kraftaufwand ermöglicht.Dies ist ein Schnappgelenk, der Unterschenkel und Fuß durch eine gezielte Bewegung in gerader Linie fest miteinander verbindet. Das andere Bein kann dann nach oben gezogen werden und verschwindet im Gefieder. So kann z.B. bei kalter Umgebungstemperatur und kaltem Untergrund immer ein Bein am Körper gewärmt werden. Es wird desweiteren vermutet, daß das Schlafen in einer stehenden Position auch eine Vorsichtsmaßnahme sein könnte. Bei einer eintretenden Gefahrenlage könnte der Storch schneller auffliegen und das Nest oder den Schlafplatz verlassen. Unsere Beobachtungen 2023:Nach dem Ende der Brutsaison verbringen die beiden Altstörche meist die erste Zeit des Abends liegend im Nest.Zu späterer Stunde stehen sie oft auf, gehen umher und schlafen dann den Rest der Nacht auf einem Bein stehend.Wie hält der Storch im Schlaf stehend sein Gleichgewicht ?Anfang der 1990er Jahre hat Prof. Dr. Reinhold Necker -Lehrstuhl für Tierphysiologie- von der Ruhr-Universität Bochum dieses Phänomen untersucht.Lange vorher wußte man schon, daß Vögel ihre Flugbewegungen durch ein Gleichgewichtsorgan im Innenohr steuern. Es stand die Frage im Raum, wie aber halten sie auf ihren Hinterbeinen stehend, ohne Ausgleich durch Schwanz und Flügel, das Gleichgewicht ?Im Zuge der Untersuchung konnte ein zweites Gleichgewichtsorgan im Bereich des Beckens entdeckt und entschlüsselt werden, das den Vögeln das aufrechte Gehen und Stehen ohne Umzufallen ermöglicht.
Woher stammt der Mythos: der Storch bringt die Babys?Versetzen wir uns ein paar Jahrhunderte zurück.Früher wollte man kleinen Kindern die wahren Umstände von Zeugung und Geburt nicht auf die Nase binden. Die Vorgänge im und um den Unterleib herum waren ein Tabu und nichts für Kinderohren. Es bleibt die Frage, warum ausgerechnet der Storch die Babys bringen sollte.Wölfe und Bären waren negativ besetzt, sie waren böse und haben Kinder verschlungen, statt sie zu bringen.Der Storch aber war ein heimisches Tier, er war beliebt und groß genug, um Babys zu tragen.Dieser Storch war ein Weißstorch, auch Adebar genannt.Es gibt mehrere Gründe für diese Legende. Zum einen hält sich der Storch viel am Wasser auf und schnäbelt gerne in Tümpeln herum.Die Menschen glaubten, dass im Wasser die Seelen der Kinder wohnten und der Storch sie aus dem Wasser fischte. Das Wasser galt im alten Volksglauben als Symbol und Ursprung für den Beginn neuen Lebens. Außerdem wurde der Storch als Glücksbringer angesehen. Der Name Adebar setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Wort "Auda" was soviel wie Glück heißt und der Endung "bar", die bringen bedeutet.Ein weiterer Grund ist, dass Störche Frösche fangen. Frösche galten im Mittelalter als ein Symbol der Fruchtbarkeit.Hatte ein Neugeborenes ein Muttermal, hieß es, der Storch hat es gezwickt.Eine weitere Legende besagt, dass der Storch einer Familie als Dank dafür, dass er auf deren Dach nisten darf, ein Kind bringt.Bis heute wird der gefiederte Glücksbringer unmittelbar mit Neugeborenen assoziiert. In vielen Regionen Deutschlands ist es noch immer ein gängiger Brauch, zur Geburt eines Babys einen hölzernen Storch im Garten oder dem Dach der frischgebackenen Eltern aufzustellen. Dabei hält dieser im Schnabel meist ein hölzernes Baby in einer Windel fest.Hier können wir abschließend festhalten, dass unser Storch bis heute als Glücksbringer gilt.
Text: @Gabo
Tatsachen-Bericht:In dem kleinen Dorf Puchow in Mecklenburg-Vorpommern gab es auf der ehemaligen Reithalle eines Gutbesitzers ein Storchennest.Damals war dies an der Mecklenburgischen Seenplatte keine Seltenheit.Noch Anfang der 1960er Jahre war es üblich das Kinder, die ein Geschwisterchen wünschten, sich unter dieses Nest stellten und riefen:„Klapperstorch, du Guter, bring mir einen Bruder“ „Klapperstorch, du Bester, bring mir eine Schwester“
Text: @Wille 57
Infantizid: Kindstötung durch die ElternKronismus:Kindstötung durch die Eltern mitanschließendem Auffressen (Kannibalismus)
Ein kontroverses Thema
Tiere handeln nicht wie Menschen. Unsere menschliche Verstands- und Gefühlswelt dürfen wir niemals auf Tiere übertragen um damit den Charakter eines Tieres zu klassifizieren. Tiere haben Emotionen, das ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Aber nicht unsere menschlichen Moralvorstellungen.Die Aufzucht von Jungtieren, insbesondere bei Nesthockern, ist oftmals mit einer aufwändigen Brutpflege verbunden. Wochenlang muß der Nachwuchs gewärmt, geschützt und mit großen Mengen an Futter versorgt werden.Vorderrangig agiert ein Tier immer noch nach seinem genetischen Bauplan und den erworbenen Erfahrungen, die die Grundlage für sein artgerechtes Verhalten bilden. Dazu gehört auch, dass Tiere eine Kosten-/Nutzen-Analyse für ihr eigenes Überleben in Extremsituationen aufstellen: „wie hoch ist mein Einsatz und was bekomme ich dafür?“Wird der persönliche Einsatz jedoch zu hoch und nicht mehr leistbar, muss eine Entscheidung für das persönliche Wohlergehen getroffen werden.Wir übertragen das mal auf die Störche. Bei z.B. vier Küken im Nest und anhaltender Trockenheit kommen die Altstörche zu der Erkenntnis, dass sie es nicht mehr schaffen, alle vier Küken mit Nahrung zu versorgen, ohne auch noch selbst dabei zu verhungern.Die Entscheidung fällt: ein Küken ist zuviel im Nest.Die Altstörche geben sich dabei keinen Gedankenspielen hin oder warten ab, ob vielleicht ein Mensch, der das Nest beobachtet, eingreift und hilft, sondern es wird gehandelt.In aller Regel wird das schwächste Küken mit dem Schnabel totgeschüttelt und über den Nestrand abgeworfen. Ist die Not aber groß, kann es auch von den Altstörchen gefressen werden. Doch nicht nur Nahrungsmangel kann ein solches Verhalten auslösen:•die Elternstörche sind vielleicht jung und brutunerfahren•es gibt Stress durch Kämpfe mit Artgenossen•der Nachwuchs ist krank oder unterentwickelt•es kann auch eine evolutionäre Strategie der Störche sein, generell mehr Eier als nötig zu legen, da die spätere Nahrungsverfügbarkeit zu Zeiten der Eiablage nicht vorausgesehen werden kann. 20 Prozent der Eier sind in der Regel unbefruchtet oder sterben ab. Somit ergibt sich durch ein größeres Gelege dann eine optimale Anzahl an Jungtieren, die notfalls später wieder reduziert werden kann. (Lorenz Heer / 2024)Wir müssen lernen damit umzugehen, ohne das Tier zu verurteilen, wenn wir deren artgerechtes Verhalten beobachten.Infantizid oder Kronismus ist keine ständige Gefahr, die alle Küken treffen könnte. Der genetische Bauplan der Tiere sieht die Fortpflanzung als Sinn des Lebens vor.
Bei der Paarung müßen die männliche und weibliche Kloake fest aufeinandergepresst werden, damit die Spermien übertragen werden können.
Ostroute:Wer :Die Brutgebiete dieser Störche liegen meist in Nord- und Ostdeutschland.Fast 75% der deutschen Störche benutzen diese Route.Flugstrecke:bis zu 11.000 kmRoute:Am Bosporus, einer Meerenge bei Istanbul in der Türkei, treffen unsere Störche auf Artgenossen aus verschiedenen Ländern. Gemeinsam überqueren sie die ca. 3 km breite Meerenge.Sie fliegen weiter durch die Türkei in Richtung Syrien und folgen der Mittelmeerküste durch den Libanon. Ist der Golf von Suez überflogen haben sie Ägypten auf dem afrikanischen Kontinent erreicht.Von hier an verteilen sich die Störche entlang der Ostküstebis in die Südspitze Afrikas, um die Wintermonate zu verbringen.Aber auch Nigeria, in der Mitte Afrikas gelegen, kann ein Ziel der Ostroutenzieher sein.Dort könnten sie auf Störche treffen, die von Deutschland aus die Westroute genommen haben.Durchzugs- und Rastländer der Ostroute sind:
Westroute:Wer :Die Brutgebiete dieser Störche liegen meist in West- und Süddeutschland.Nur ungefähr 20 - 25% der deutschen Störche benutzen diese Route.Flugstrecke:bis zu 5.000 kmRoute:Von Mitte bis Ende August kann man im südlichen Deutschlandauf Feldern und Wiesen immer größer werdende Ansammlungen von Störchen beobachten. Jeden Tag kommen weitere Jung-störche aus anderen Landesteilen dazu. Von hier aus starten sie dann gemeinsam in Richtung der Südspitze von Spanien. Dort werden sie bereits von tausenden Störchen der umliegenden Länder zum Weiterzug erwartet. Gemeinsam werden sie die ca. 14 km breite Meerenge von Gibraltar überfliegen. Dann haben sie Marokko auf dem afrikanischen Kontinent erreicht. Von hier aus verteilen sich die Störche entlang der Westküste, aber auch bis in die Mitte Afrikas, in ihre Winterquartiere.Rast- und Durchzugsländer der Westroute sind:
Bindegewebshülle liegen. Dort bildet sich ein öliges Sekret. Kleine Pinselfedern um die Drüse herum nehmen das Sekret auf. Von dort nimmt der Storch das Sekret mit seinem Schnabel auf und verteilt es im Gefieder. Es schützt die Federn vor Abnutzung und Nässe. Auch fördert es die Elastizität der einzelnen Federn. Sogar Duftstoffe sollen im Sekret enthalten sein… Dazu passt die Frage: wie und was können Störche riechen ?Ab wann ist die Bürzeldrüse beim Küken / Jungstorch aktiv ?Dr. Fiedler, V-warte Radolfzell, beantwortete uns diese Frage am 3. Juni 2024:Zum Storch sind dazu keine Daten bekannt. Er geht davon aus, daß es ähnlich ist wie bei Pinguinen, wo die Bürzeldrüse ab dem 2. Lebensmonat benutzt wird. Erst müssen die entsprechenden Konturfedern (Deckfedern) wachsen, bevor das Sekret eine wasserabweisende Wirksamkeit entwickeln kann. Bei einer Daune kann das beste Bürzeldrüsensekret keine wirklich gute Wasserabweisung erreichen.
Die Bürzeldrüse befindet sind auf dem Rücken des Storches und ist normalerweise unter dem Gefieder verborgen, wird aber sichtbar, wenn der Storch sie benutzt. Sie ist eine Hautdrüse, die zum Einfetten des Gefieders dient. Die Drüse besteht aus zwei herzförmigen Lappen, die gemeinsam in einer